Donnerstag, 11. November 2010

Nazispacken in der Dortmunder Fan- und Ultraszene

Per Mail kam gerade ein ziemlich brisanter Artikel aus dem Online-Angebot der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) reingeflattert.

In dem Artikel In den Stadien auffällig unauffällig des aus Dortmund stammenden Autors Olaf Sundermeyer wird auffallend ausführlich auf rechte Aktivitäten in der Dortmunder Ultraszene eingegangen.

Dort heißt es. u.a.:

Rolf-Arnd Marewski kennt viele der zahlreichen Ultras, und er kennt die Neonazis unter ihnen. Der Sozialarbeiter leitet das Dortmunder Fanprojekt und schätzt, dass sich «bestimmt sechzig Rechte aus der ganzen Region» im Stadion unter die Ultras mischen. So wie jener Aussteiger aus der militanten Szene, der bis vor eineinhalb Jahren mit anderen Autonomen Nationalisten in Dortmund gelebt hat. An den Wochenenden sei man mit der Ultra-Gruppe Desperados ins Stadion gegangen. «Diese Gruppe ist nicht zwangsläufig rechts drauf, aber auf jeden Fall rechtsoffen.» Gemeinsam habe man mit den rechtsextremen BVB-Hooligans der Northside den Strassenkampf trainiert. Angeleitet von einem Kampfsportler, der zu dieser Zeit auch als Ordner im Stadion des BVB eingesetzt war. Bei den Kämpfen der Northside sei dieser jeweils in der ersten Reihe gestanden. Bei diesen sogenannten Matches in Wald und Wiese treffen 20 Mann auf 20 Mann eines anderen Klubs. Nach diesen Kämpfen schreien die Dortmunder bis heute «Sieg Heil, Sieg Heil, Sieg Heil» und recken die Arme zum Hitlergruss. Vorausgesetzt, die anderen liegen am Boden. Das ist ihr Siegritual.
[...]
Wie zuletzt Ende September bei der Partie gegen den Aufsteiger St. Pauli in Hamburg. Dort überfielen zwei Dutzend Angreifer im Ultra-Dress die Fankneipe der St.-Pauli-Anhänger, das «Jolly Roger». «"Kommt doch raus, ihr Juden", haben die uns zugebrüllt», berichtet ein Augenzeuge. Dann kam es zu einer Schlägerei, die von der herbeigeeilten Bereitschaftspolizei aufgelöst wurde. Erst einen Monat zuvor war es zu einem ähnlichen Überfall auf eine linke Szenekneipe in der Dortmunder Innenstadt gekommen. Die Angreifer trugen Sturmhauben und warfen Steine und Flaschen auf eine Gruppe Kneipenbesucher.

Allgemein sind derartige Enthüllungsberichte ersteinmal kritisch zu sehen. Viel zu oft haben sich Trittbrettfahrer wichtig machen wollen und sensationssüchtigen Journalisten irgendeine Scheiße erzählt. Im vorliegenden Artikel scheint dies nicht der Fall zu sein. Inwieweit die Zahlenangaben stimmen, können wir als Außenstehende nicht beurteilen, jedoch hat es vor dem Spiel bei St. Pauli unseren Informationen nach tatsächlich einen Vorfall gegeben und auch sonst kursieren genügend Berichte über entsprechende Ausfälle der Desperados. Auch macht der Autor des Artikels einen kompetenten Eindruck.

Um es mit den Worten der Szene vom Millerntor zu sagen:




Quelle: fotos-kirsche.de



Den ganzen Artikel mit Verweisen auf Naziaktivitäten bei Alemannia Aachen, dem 1. FC Kaiserslautern und 1860 gibt es hier.

13 Kommentare:

  1. Neonazis haben keinen Einfluss
    Neonazis haben in der Dortmunder Fußballfan-Szene laut Einschätzung des Fanprojekts keinen Einfluss. Es sei zwar unstrittig, dass auch Neonazis BVB-Spiele besuchten. Sie treten aber nicht als Gruppe auf und hätten in der Fanszene nichts zu melden, sagte ein Sprecher des Dortmunder Fanprojekts. Presseberichte hatten den Eindruck erweckt, Neonazis nutzten die Fangruppierung "Ultras", um Mitglieder zu werben.


    Hallo,
    zunächst einmal muss ich sagen, ich finde den Blog wirklich cool und dieser hat sich auch in meiner Stammrunde ;) im Internet etabliert. Dennoch kann es doch nicht angehen, dass man hier einen so schlecht recherchierten und geschrieben Pressetext zitiert. Ich meine jeder kann seine Meinung über Dortmund, DES oder die Northside haben, aber was da wirklich alles so hintersteckt kann man doch von außen doch gar nicht beurteilen. Ich weiss, das dieser Pressetext einfach nur schwachsinn ist.

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  2. @anonym:

    gschmarri!
    dann sag warum die bei fww hemdenn mit hakenkreuz anhabn?

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  3. Nagut, ich wills mal so ausdrücken, es gibt einen Teil der Hooliganszene, der nicht zum BVB fährt und auch kaum bis keine Berührungspunkte mit den Ultras hat. Was da abgeht, geht einen als Ultra sowieso nix bzw. da will man nichts von wissen. In diesem geringen Teil befinden sich sicher auch Nazis, das will ich nicht bestreiten. Aber daraus kann man doch niemandem einen Strick drehen, oder? Ich weiss nicht immer wird auf den DES rumgehackt, da sie ihren Ruf weg haben. Ich weiss aber aus erster Hand das sich da ordentlich was getan hat und auch die Leute mit rechtem Gedankengut in der Gruppe, der Vergangenheit angehören, ähnlich wie Thor Steinar!? Nunja bitter genug das ein solcher Text wie der obige hier überhaupt verwendet wird. ULTRAS!

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    1. Aber schwulenfeindliche SB's im Stadion zeigen..
      DES sind einfach gehirnlose Lutscher

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  4. "In diesem geringen Teil befinden sich sicher auch Nazis, das will ich nicht bestreiten. Aber daraus kann man doch niemandem einen Strick drehen, oder?"

    "Ich weiss nicht immer wird auf den DES rumgehackt, da sie ihren Ruf weg haben. Ich weiss aber aus erster Hand das sich da ordentlich was getan hat und auch die Leute mit rechtem Gedankengut in der Gruppe, der Vergangenheit angehören, ähnlich wie Thor Steinar!?"

    Ja was denn nun? Organisierte Nazis im Block tolerieren gehört dann zum Alltag?

    Das wäre mal ne Frage beim Jauch gewesen für Wolle!

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  5. Sorry, aber wer Nazis in seinen Strukturen und Kurven duldet, der setzt damit ein Zeichen und positioniert sich eindeutig - so einfach ist das. "Daraus kann man niemandem einen Strick drehen?" Hahahahahaha. Was für ein bitterer Versuch, sich da herauszulügen. Warum sind die DES zu feige, wenigstens dazu zu stehen? Andere Kurven in Deutschland zeigen, das man sich durchaus auch anders positionieren kann - ganz abseits von 18-jährigen "Ultras", die etwas von "keine Politik" blubbern und über die sich die halbe Welt beömmelt.

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  6. Die "Rechten" stehen NICHT in der KURVE!

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    1. Nein, natürlich nicht :D
      Wovon träumst du nachts?

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  7. Sacht ma Dortmund, für wie blödet haltet ihr andere Ultras? Denkt ihr, es weiss keiner wer da mit wem gemeinsam im Wald boxen geht? Ob die Rechten in der Kurve stehen oder mit anderen Ultras gemeinsam boxen oder sich eine Kneipe teilen ist doch scheiß egal!

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  8. Teiler der Dortmunder ultraszene sind klar nationallistisch orientiert daran gibt es keinen zweifel , hervorzuheben is dabei natürlich Des99 die den grossteil dieser leute stellen .Tu ist dagegen zum grossenteil nicht in diese ecke stellen da sie sich jedoch auch nicht dagegen aussprechen sind sie für mich auch keinen deut besser.


    Nazi Ultras Auf´s Maul.

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  9. Ihr Scheiss Faschisten.

    Ein nationaldenkender hat also nicht die Freiheit sich ein Fussballspiel anzuschauen, seinen Verein und seine Stadt zu lieben?

    Ist das nur Demokraten und Antifaschisten erlaubt?

    Ihr seid doch bescheuert.

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  10. Hm vll ist die Politik auch zweitrangig und tendenziell linke können auch neben rechten stehen, weil sie für ein übergeordnetes ziel stehen. Da die Dortmunder Szene teils auch linke bzw. tendenziell linke Gruppen haben (Rude Boys [u.a. befreundet mit den Skinheads St.Pauli] und The Unity), sowie tendeziell eher rechte Gruppen (Des99 / NorthSide) müssten sie sich dann ja jeden Spieltag den Schädel einschlagen. Deswegen gibt es ja auch verschiedene Gruppen, da man sich dort dem Spektrum anvertraut und mit diesen Leuten auch gerne auswärts fährt. Diese übergeordneten Ziele sind ja nicht nur ein Dortmunder Ding, ich denke die Freundschaft von Fiorentina und Verona lief auch eher unter einem übergeordneten Ziel, oder? ;-9 Bei einer so großen Szene sind immer verschiedene Strömungen, findest du auch in jeder großen Kurve Italiens. also argumentativ ist das schwach von beide schreibenden seiten.denn fussball und ultras ist mehr als nur für politische ideologien einstehen, sondern für die Ideologie Ultras.

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  11. die greifen nicht offen angesicht zu angesicht, faust um faust an, nein von hinten im dunkeln fallen sie ein, bewaffnet mit tele und anderem (wie sonntag nacht gegen bremer ultras), große feiglinge sind das.

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