Mittwoch, 3. November 2010

Wenn der Verein die Polizei bezahlen muss

Die Forderung von Peter Wendt, seines Zeichens Vorsitzender der Polizeigewerkschaft, dass deutsche Vereine für die Kosten der jeweiligen Polizeieinsätze aufkommen sollen, dürfte dem Großteil der interessierten Leserschaft bekannt sein. Wozu die Umsetzung solcher Pläne führen kann zeigt sich aktuell in Österreich, wo die Vereine bereits für die Polizeieinsätze aufkommen müssen. So wurde das für Samstag, den 06.11.2010 geplante Westliga-Spiel zwischen Union Innsbruck und Austria Salzburg abgesagt. Nachdem es vor zwei Wochen beim Spiel zwischen der Wacker Innsbruck II und Austria Salzburg zwischen den 1.300 Zuschauern etwas ruppiger zur Sache gegangen sein soll, wurde das Spiel der Veilchen bei Union Innsbruck erneut als Hochsicherheitsspiel deklariert, was für die Gastgebende Mannschaft immense Kosten für Polizei, Ordnungsdienst und Feuerwehr bedeutet hätte, welche laut eigenen Angaben nicht zu stemmen gewesen wären. Außerdem hätte man aufgrund der Lage des Stadions nicht für die Sicherheit in der Stadt garantieren können.


Herbert Lener, Obmann von Aufsteiger Union Innsbruck, hat seit Mittag den endgültigen Bescheid der Sicherheitsabteilung der Stadt Innsbruck in der Hand, wonach das für Samstag geplante Spiel gegen Austria Salzburg, ebenfalls ein Aufsteiger, nicht durchgeführt werden darf.

"Seit einer Woche habe ich schon Kopfweh, wusste um die Problematik, jetzt ist es halt endgültig", atmete Lener im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur fast auf. "Welche Konsequenzen dieser Bescheid mit sich bringt, ist mir und meinem Verein auch egal. Wir würden auch eine 0:3-Strafverifizierung in Kauf nehmen. Verbandstrafe werden wir sicher keine zahlen", sagte Lener. Über Konsequenzen wie Strafverifizierung oder ein 0:0 am grünen Tisch wird die Regionalliga-Kommission erst nächste Woche entscheiden.

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"Für unseren Verein hätte dieses Spiel den Konkurs bedeutet", rechnete Lener vor. Am Fenner-Areal, das der Stadt Innsbruck gehört, auf dem die Union nur Mieter ist, wären rund 400 Polizisten für vier Stunden, dazu 200 Ordner vorgeschrieben gewesen. "Alleine die Polizei hätte uns über 20.000 Euro gekostet, dazu käme noch Feuerwehr, offizielle Security und Rettung. Unmöglich", sagte Lener.


Quelle: APA

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