Freitag, 18. Februar 2011

DFB contra Pyro? Sowas nennt man Taktieren

Legalisierung von Pyrotechnik rückt in weite Ferne
kann man seit gestern in zahlreichen Medien lesen. Kaum ist die Meldung über die Ticker gelaufen, zerreissen sich diverse Fans und Ultras das Maul in Foren und sozialen Netzwerken das Maul. Prompt hauen einen auch die ersten Leute an "Haste schon gehört, wird nix mit Pyro!" Hallo, was los mit euch?!

Zu aller erst sollte man etwas recherchieren. Tut man dies, stößt man schnell auf den Ursprung der SID-Meldung, die quer durchs Land in den Postillen auftauchte.Auf der Website des DFB ist folgendes zu finden:
Spahn: Selbstregulierung bei Pyrotechnik muss besser werden


60 Ultra-Gruppierungen fordern die Legalisierung von Pyrotechnik in den Stadien der Bundesliga. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) nimmt sich der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn der Problematik an und verdeutlicht die Position des Verbandes.

In diesem Interview sagt Spahn, was er sagen muss. Aktuell wird jede Woche in diversen Stadion gefackelt, immer mehr Leute halten die Fackeln in der Hand und lassen sich nicht einschüchtern. Gleichzeitig werden Spruchbänder gezeigt und Aufklärungsarbeit geleistet. Das schmeckt den DFB-Oberen logischerweise gar nicht, weshalb nun medialer Druck ausgeübt werden soll. "So wird das nichts" und "Verzichtet doch erst einmal" sind die Botschaften, die unsere Szene verunsichern und spalten soll. Dabei sollte jedem klar sein, je weniger (gemäß des Kampagnencredos gefackelt) wird, je mehr rückt das Thema auch wieder in den Hintergrund und kann ähnlich abgedrängt werden wie z.B. der Kampf gegen die Zerstückelung des Spieltags.

Dabei macht Spahn auch eine interessante Aussage:

Frage: Das führt dann dazu, dass die Vereine Strafen zahlen müssen, die Übeltäter bei Vorfällen mit Pyrotechnik aber nur schwer zu packen sind.
Spahn: Deshalb zeigen wir uns ja gesprächsoffen. Wir wollen eine gute Lösung für beide Seiten und halten weitere restriktive Maßnahmen wie Stadionverbote und Strafen in diesem Kontext für wenig zielführend. Schön wäre es, wenn die Fanszenen uns auch ein Signal geben würden, an einem ernsthaften Dialog interessiert zu sein. Das kann nur heißen: die gültigen Regeln zu akzeptieren und auf Pyrotechnik zu verzichten.
(Hervorhebung durch LVU)

Ist man optimistisch könnte man aus den Zeilen ablesen, dass man sich in Frankfurt bei andauernden Einsatz von Pyro notgedrungen über eine Duldung Gedanken macht und den schwarzen Peter an die Polizei weitergibt. Ermittelt diese, haben die Verursacher, von Tätern wollen wir in dem Zusammenhang nicht sprechen, Pech gehabt, ermittelt die Polizei nicht, sind alle Beteiligten (Clubs und Verursacher) aus dem Schneider.


Das ganze Interview gibt's hier.





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