Sonntag, 20. März 2011

Doku-Empfehlung: "Kaufen für die Müllhalde"

So, jetzt legt bitte die Vorurteile über verbissene Öko-Aktivisten ab und schaut euch die verlinkte Doku an. Es geht um die "geplante Obsoleszenz", die absichtliche Nicht-Haltbarkeit von Produkten, um die Wirtschaft immer weiter wachsen zu lassen. Klingt absurd, ist aber die bitte, logische Konsequenz in unserer kapitalistischen Konsumgesellschaft. Seht selbst:



"Es geht nicht darum Bedürfnisse zu befriedigen, allein das Wachstum zählt!"

Die offizielle Beschreibung:
"Glühbirnen, Nylonstrümpfe, Drucker, Mobiltelefone -- bei den meisten dieser Produkte ist das Abnutzungsdatum bereits geplant. Die Verbraucher sollen veranlasst werden, lieber einen neuen Artikel zu kaufen, als den defekten reparieren zu lassen. Die bewusste Verkürzung der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, um die Wirtschaft in Schwung zu halten, nennt man "geplante Obsoleszenz". Bereits 1928 schrieb eine Werbezeitschrift unumwunden: "Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft". Gestützt auf mehr als drei Jahre dauernde Recherchen, erzählt die Dokumentation die Geschichte der geplanten Obsoleszenz. Sie beginnt in den 20er Jahren mit der Schaffung eines Kartells, das die Lebensdauer von Glühbirnen begrenzt, und gewinnt in den 50er Jahren mit der Entstehung der Konsumgesellschaft weiter an Boden. Heute wollen sich viele Verbraucher nicht mehr mit diesem System abfinden. Als Beispiel für dessen verheerende Umweltfolgen zeigt die Dokumentation die riesigen Elektroschrottdeponien im Umkreis der ghanaischen Hauptstadt Accra. Neben diesem schonungslosen Blick auf die Wegwerfgesellschaft stellt Filmemacherin Cosima Dannoritzer auch die Lösungsansätze von Unternehmern vor, die alternative Produktionsweisen entwickeln. Und Intellektuelle mahnen an, die Technik möge sich auf ihre ursprüngliche Aufgabe zurückbesinnen, auf die dauerhafte Erleichterung des Alltags ohne gleichzeitige Verwüstung des Planeten."

Und wer sich jetzt fragt, wo der Bezug zu Ultra ist, sollte den Film bis zum Schluss anschauen.

3 Kommentare:

  1. Also, Ich habe die Dokumentation bis zum Schluss gesehen und muss sagen, daß es ein sehr interessanter und sehenswerter Hintergrundbeitrag war. Dennoch frage Ich mich, wo da jetzt der Bezug zum Fussball steht. Oder sieht der Autor des letzten Satzes die Ultras mal wieder als Weltverbesserer, die die "normale Bevölkerung" (oder auch nur andere Fussballfans) vor der bösen Industrie bewahren muss?

    AntwortenLöschen
  2. Zum ersten Kommentar: Bezug zum Fußball gibt es hier nicht - sehr wohl aber zum Lebensgefühl Ultrà. Und da steht für mich zwar der Verein im Mittelpunkt - ist aber nicht alles was diesen Lebensstil ausmacht ;)

    AntwortenLöschen
  3. Das Thema hat nichts mit Fußball zu tun, völlig klar. Eine wichtige Aussage am Ende der Doku ist die Verschiebung der gesellschaftlichen Prioritäten. Statt Freundschaft und Zusammenhalt zählt die Selbstverwirklichung im Konsum im Vordergrund. Ultra ist hierzu ein Gegenentwurf. Ich hoffe, dies reicht als kurze Erklärung.

    AntwortenLöschen